
Der Kauf einer Immobilie ist für viele Menschen eine der größten Investitionen ihres Lebens. Doch neben dem Kaufpreis gibt es eine Vielzahl an zusätzlichen Kosten, die oft übersehen werden. Wer diese kennt, kann Überraschungen vermeiden und besser planen. Wir zeigen Ihnen, welche Kosten beim Immobilienkauf auf Sie zukommen und worauf Sie achten sollten.
1. Der Kaufpreis der Immobilie
Der offensichtlichste Posten: der eigentliche Kaufpreis. Dieser variiert stark je nach Lage, Größe, Zustand und Marktbedingungen. Denken Sie daran, dass der Kaufpreis allein nur ein Teil der Gesamtkosten ist.
2. Die Kaufnebenkosten
Zusätzlich zum Kaufpreis entstehen sogenannte Kaufnebenkosten. Diese sollten Sie unbedingt in Ihre Kalkulation einbeziehen.
a) Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer fällt bei jedem Immobilienkauf an und liegt je nach Bundesland (in Deutschland) zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises.
Beispiel: Bei einem Kaufpreis von 300.000 € beträgt die Grunderwerbsteuer in einem Bundesland mit 5 % Steuersatz 15.000 €.
b) Notar- und Grundbuchkosten
Ohne Notar geht es nicht: Der Kaufvertrag muss notariell beurkundet werden. Zudem werden die Eigentumsübertragung und eventuelle Grundschulden ins Grundbuch eingetragen.
- Notarkosten: Ca. 1–1,5 % des Kaufpreises
- Grundbuchkosten: Ca. 0,5 % des Kaufpreises
c) Maklerprovision
Wenn ein Makler involviert ist, fällt eine Provision an. Diese beträgt in Deutschland je nach Region und Vereinbarung zwischen 1,785 % und 7,14 % des Kaufpreises (inkl. Mehrwertsteuer). Seit Dezember 2020 teilen sich Käufer und Verkäufer oft die Provision.
3. Finanzierungskosten
Wenn Sie Ihre Immobilie finanzieren, kommen folgende Kosten auf Sie zu:
a) Zinsen und Tilgung
Die monatlichen Raten für Ihren Kredit setzen sich aus Zinsen und Tilgung zusammen. Die Höhe hängt von der Darlehenssumme, dem Zinssatz und der Laufzeit ab.
b) Bereitstellungszinsen
Falls die Bank die Kreditsumme bereitstellt, Sie diese aber noch nicht vollständig abrufen, können Bereitstellungszinsen anfallen. Diese liegen meist bei etwa 0,25 % pro Monat.
c) Gebühren für die Grundschuld
Die Eintragung der Grundschuld im Grundbuch verursacht Kosten, die zusätzlich zu den Notarkosten anfallen.
4. Kosten für Renovierung und Modernisierung
Ist die Immobilie nicht neu oder entspricht sie nicht Ihren Vorstellungen, müssen Sie mit Renovierungs- und Modernisierungskosten rechnen. Diese können stark variieren:
- Kleine Renovierungen (Streichen, Böden): Ab ca. 5.000 €
- Größere Modernisierungen (neue Fenster, Heizung): Schnell mehrere Zehntausend Euro
5. Laufende Kosten nach dem Kauf
Nach dem Kauf entstehen regelmäßig laufende Kosten:
- Grundsteuer: Diese wird jährlich fällig und hängt vom Wert der Immobilie und der Gemeinde ab.
- Versicherungen: Besonders wichtig sind die Gebäudeversicherung und ggf. weitere Versicherungen wie eine Hausrat- oder Elementarversicherung.
- Nebenkosten: Heizkosten, Wasser, Strom und Müllgebühren fallen ebenfalls an.
6. Reserve für unerwartete Ausgaben
Unvorhergesehene Ausgaben können immer auftreten, sei es für Reparaturen, rechtliche Angelegenheiten oder steigende Zinsen bei Anschlussfinanzierungen. Experten empfehlen, eine Rücklage von mindestens 10 % des Kaufpreises einzuplanen.
Fazit: Realistisch kalkulieren und finanziell absichern
Der Kauf einer Immobilie ist mit mehr Kosten verbunden als nur dem Kaufpreis. Eine gute Planung, die alle Nebenkosten berücksichtigt, schützt vor unangenehmen Überraschungen. Lassen Sie sich im Zweifel von einem Experten beraten – so starten Sie sicher in Ihr neues Eigenheim!
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